St. Ursula München Schwabing
Projekt finale Bauphase
Auftraggeber Kath. Kirchenstiftung St. Ursula
Architekturbüro Poppe und Voigt
Werkplanung und Visualisierung Andrés Kunze Sanzana
Für die Münchner Kirche St. Ursula führten wir 2015 die Werkplanung durch und begleiteten die komplexe Planungsphase des Projekts mit sukzessiven Visualisierungen. St. Ursula ist der erste historistische Sakralbau Münchens, der sich von den mittelalterlichen Architekturvorbildern abwandte: Der "Dom von Schwabing", wie man die Kirche auch nennt, ist eine Basilika im Neorenaissance-Stil mit Säulenvorhalle, Vierungskuppel und einem – nahezu - freistehenden Glockenturm (Campanile). August Thiersch, der Architekt des 1894 fertiggestellten Baus, nahm sich für seinen italianisierenden Entwurf aus rotem Backstein Motive aus den Renaissancekirchen südlich der Alpen zum Vorbild. Er war außerdem ein Befürworter neuer Techniken und verwendete für das Fundament, die Turmtreppe und die Kuppel den damals neuen Baustoff Stahlbeton. Wegen altersbedingter Risse musste die Kuppelschale schon 1933 saniert werden, indem Armierungen und zusätzliche Betonschichten angebracht wurden. Zudem erhielt das Kuppeldach eine Kupferblecheindeckung. Weitere Teile der Kirche wurden 1956, 1977 und 2000 restauriert. Unsere Arbeit bezieht sich auf die jüngste Sanierung der Kuppel, die 2010 begann und im Lauf des Jahres 2019 abgeschlossen sein wird. Seit 2015 waren unter anderem die Betonunterzüge der Kuppel zu sanieren. Anschließend wurde nach unserer Werkplanung zuerst die Kupferabdeckung entfernt. Dann haben wir die Kuppel gemäß den alten Bauzeichnungen wieder mit roten Dachziegeln eindecken lassen - so wie im Originalzustand. Damit erhielt das prachtvolle Ensemble seinen souveränen ursprünglichen Auftritt zurück.